Der Neuntöter gehört zur Familie der Würger und betreibt eine ganz besondere Art der Vorratshaltung. Er spießt seine Beute auf Stacheln und Dornen in Hecken auf. So kann die Nahrung einerseits besser zerkleinert werden und andererseits entsteht so ein Vorrats-Depot.
Vermutlich kam er deshalb auch zu seinem etwas makabren Namen, denn der Volksmund glaubte, dass er zuerst neun Beutetiere aufspießt, bevor er sie verzehrt.
Sein Lebensraum sind dornige Hecken und Sträucher in halboffenen Landschaften.
Ende August, Anfang September macht er sich auf die lange Reise nach Südafrika ins Winterquartier.
Ende April, Anfang Mai kehrt er in das Brutgebiet nach Europa zurück.
Diesen Sommer hatte ich das Glück und konnte Familie Neuntöter bei der Aufzucht der Jungen beobachten.
Juni, Juli 2021
Das Neuntöter-Männchen ist in seinem Revier unterwegs. Das Weibchen ist für das Brutgeschäft zuständig und wird während dieser Zeit vom Männchen versorgt.
Mitte, Ende Juli 2021
Die Jungen sind jetzt wohl geschlüpft, da sich das Neuntöter-Weibchen nun auch an der Nahrungssuche beteiligt.
Es dauert noch etwa 14 Tage bis die Jungen das Nest verlassen.
Anfang August 2021
Die Jungvögel haben das Nest verlassen. Noch etwas wackelig, aber das wird schon.
Eine knappe Woche später, die Jungvögel sind schon lebendiger und haben richtig Hunger.
Die Woche darauf hat sich der Radius der jungen Neuntöter ziemlich vergrößert. Sie werden zwar noch gefüttert, beginnen nun aber selber Beute zu machen.
Ein paar Tage später sind nur noch zwei Jungvögel da. Der Rest der Familie ist wohl schon auf dem Weg Richtung Süden.
Drei Tage sind sie noch zu sehen, dann sind auch sie unterwegs.
Kleiner Neuntöter, ich wünsche dir eine gute Reise ins Winterquartier, und komm gesund zurück.
JB August 2021